Bericht über Kellersanierungen 2012 bei Burgpreppach
Jahresrückblick 2012
mit Schwerpunkt Renovierung von zwei Felsenkellern als Fledermauswinterquartier
Im Projekt über 150 Arbeitsstunden investiert
Beim Treffen des "Arbeitskreises ( AK) Fledermaus des Bund Naturschutz Kreisgruppe Haßberge" wurde eine Bilanz des Jahres 2012 gezogen. Der Schwerpunkt der Arbeiten war die Renovierung und Sicherung von zwei Felsenkellern als Fledermauswinterquartier am östlichen Ortsrand von Burgpreppach. Dieses Projekt wurde als Maßnahme des Naturschutzes und der Landschaftspflege aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) durch die Regierung von Unterfranken gefördert.
Während des Jahres wurden wieder bei Exkursionen etwa 200 Winterquartiere von Fledermäusen kontrolliert, sowie bei einer Exkursion im Sommer Fledermäuse in ihren Wochenstuben gezählt. Dabei wurde auch die Auszeichnung „Fledermäuse willkommen“ in Birkenfeld ausgehändigt. Eine Batnight, die guten Anklang fand, wurde in Fatschenbrunn durchgeführt. Mit Hilfe eines Batcorders konnten die Rufe einer neuen Fledermausart, der Nymphenfledermaus, im Landkreis erfasst und durch Netzfang nachgewiesen werden.
Die Zugänge zu den Kellern vor der Sanierung!
Mehr als 150 Arbeitsstunden investierten die Mitglieder des Arbeitskreises in diesem Jahr, um zwei Felsenkeller nahe Burgpreppach als Winterquartier für Fledermäuse zu renovieren und damit zu sichern. Dort waren seit mehreren Jahren im Winter Fledermäuse nachgewiesen und für die Keller wurden Pachtverträge abgeschlossen.
Mit Unterstützung eines Kleinbaggers wurde der Eingangsbereich freigelegt und der mächtige Deckenstein abgenommen. So konnte das teilwiese eingestürzte seitliche Gewände von Grund auf neu aufgebaut werden. Auch der Eingangszuweg war völlig zusammengebrochen und wurde Stein für Stein neu aufgerichtet.
Nach Fertigstellung der Stützmauern hob der Kleinbagger den schweren Deckenstein wieder an seinen Platz und legte am zweiten Keller den eingebrochenen Eingangsweg frei. Dieser wurde dann wieder mit altem Steinmaterial gesichert.
Insgesamt waren vier Arbeitseinsätze für die Helfer des AK Fledermaus notwendig, um die anfallenden Arbeiten zur Instandsetzung durchzuführen und die beiden Keller zu erhalten.
Durch eine Fachfirma wurden nach den Bauarbeiten 2 zweiflügelige Eisengittertüren mit einer Einflugsöffnung angebracht. Um das gleiche Kleinklima im Keller zu erhalten, wurde die eine Gittertüre mit Holz verkleidet. Bei der Winterquartierkontrolle im November 2012 konnten wieder überwinternde Tiere in den renovierten Kellern festgestellt werden.
Das nächste Treffen des AK Fledermaus findet am Sonntag, den 17. Februar 2013 um 18.00 Uhr im Gasthaus Schmitt in Augsfeld statt. Besprochen werden Projekte, die für dieses Jahr geplant sind.
Interessenten und Helfer sind dazu schon jetzt herzlich eingeladen.
Kirchengemeinde gewährt Fledermäusen Gastfreundschaft
Wie der “Bote vom Haßgau” in seiner Ausgabe vom 19.07.2011 berichtet, wurde die Kirchengemeinde Nassach vom Bayerischen Umweltministerium mit einer Plakette und einer Urkunde ausgezeichnet.
Die Kirchengemeinde gewährt inzwischen seit 20 Jahren den Fledermäusen Gastfreundschaft. Die Aktiven des Arbeitskreises Fledermaus des Bund Naturschutz Kreisgruppe Haßberge zählten bei der letzten Bestandsaufnahme knapp 1.000 Fledermäuse. Die Kolonie ist damit eine der größten im Landkreis Haßberge. Im Dachgebälk der Kirche befindet sich die Wochenstube. Dort ziehen die Weibchen ihre Jungen auf. Im Winter halten sich die Tiere in wärmeren Felsenkellern der Umgebung auf.
Bilder von der Überreichung der Plakette und der Bestandskontrolle
(alle Fotos von Alois Wohlfahrt)
Berichte aus dem Jahre 2009
Februar 2009
AK Fledermaus säubert Fledermauswochenstube
in Nassacher Kirche
Mitglieder des Arbeitskreises Fledermaus des Bundes Naturschutz Haßberge entfernten bei einer Aktion in der Nassacher Kirche den Kot einer dortiger Fledermauswochenstube. Die Besitzer hatten die Naturschützer, die bereits andere Quartiere ebenso gereinigt haben, darum gebeten.
Im Sommer 2008 befanden sich dort etwa 1000 Tiere des Großen Mausohrs und damit die zweitgrößte bekannte Fledermauskolonie im Landkreis Haßberge. Zur Zeit befinden sich die Tiere in ihren Winterquartieren.
Verschiedene Laufkäfer stehen auf dem Speiseplan der Fledermaus Großes Mausohr, die zu den größten heimischen Arten zählt, und die diese vom Boden aufsammeln muss. So benötigt ein saugendes Weibchen pro Nacht 18 g Nahrung, das entspricht ca. 100 Käfer. Wenn eine Wochenstube mehrere hundert Tiere umfasst, kommt auch eine gewaltige Menge an Kot zusammen, der auf dem Dachboden liegt, denn die Tiere lassen ihn einfach von ihren Hangplätzen aus nach unten fallen.
So war der AK Fledermaus angesprochen worden, diese über mehrere Jahre aufgebauten Kothaufen, aus der Nassacher Kirche zu entfernen.
Über verwinkelte Treppengänge, auf schmalen Stufen, gelangten die Helfer über den Kirchturm mittels einer Leiter ins Kirchenschiff. Hier befindet sich im Sommer die Fledermauswochenstube.
Von dort wurde der Kot in Eimer geschaufelt, durch die schmale Öffnung in den Turm gereicht und dort in Säcke gefüllt. Dreißig Mal mussten die schmalen Stufen in den engen Gängen damit beschwerlich begangen werden, um die etwa 900 Liter Fledermauskot aus der Kirche zu schaffen.
Wenn die Fledermäuse Ende April wieder in ihr Quartier zurückkehren, finden sie weiterhin ihre vertrauten Hangplätze und können erneut anfangen ihre Kothaufen aufzutürmen.
Da der Kot ein sehr guter Dünger ist, soll er in diesem Jahr bei besonderen Aktionen des Bundes Naturschutz gegen Spende angeboten werden.
Bericht 2007
FT 21.12.2007
Auf leisen Sohlen zum Großen Mausohr
Harald Amon öffnet den Fledermauskeller des Bund Naturschutz bei Köslau. Die Tiere brauchen keinen Schlüssel, denn rechts oben wurde eine Einflugschneise ausgesägt. Etwa bis Mitte März überwintern hier Große Mausohren, die bis zu acht Zentimeter lang werden. Foto: N. Schalk
In der Nähe von Köslau überwintern Fledermäuse in einem Sandsteinkeller des Bund Naturschutz. Die Flattertiere schlummern kopfüber in dem „Bauernkühlschrank“.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Natalie Schalk
Köslau - Tief ist der Schlaf des Großen Mausohrs. Mit den Füßen hat es sich in einer Ritze im Sandstein eingehakt und schlummert kopfüber in der Nähe von acht Artgenossen, die weiter oben in einem Lüftungsschacht des Kellers hängen. Die Äuglein im rosafarbenen Gesicht des Tieres sind geschlossen, seine Flügel hat es an das flauschige Fell gezogen. Kein Atem, keine Bewegung ist wahrnehmbar.
„Fledermäuse hängen sehr ruhig, damit sie wenig Energie verbrauchen“, flüstert Harald Amon vom Bund Naturschutz (BN) Haßberge. Die Tiere haben einen starren Fuß, den sie wie ein Scharnier ausklappen können. Eine Sehne rastet ein und fixiert die Krallen in der gekrümmten Position. Die Fledermaus braucht dafür fast keine Kraft.
Im Herbst fressen sich die fliegenden Säuger ein Fettpolster an, um über die kalten Monate zu kommen. Ab Ende Oktober suchen sie ein warmes Quartier. Wahrend draußen jetzt Minusgrade herrschen, hat der Sandsteinkeller an der Straße zwischen Köslau und Dörflis eine Temperatur von etwa fünf bis acht Grad Plus. An der Tür klebt glitschiges, algenartiges Grünzeug, von der Decke tropft Wasser. Etwa 30 bis 40 Meter lang ist das Gewölbe, hinzu kommen einige Abzweigungen in Räume mit großen Pfützen auf dem Boden. „Feucht und großräumig – das ist ein typischer Mausohrkeller“, sagt Amon.
Der Bund Naturschutz hat das Gewölbe seit etwa 15 Jahren gepachtet und für die Fledermäuse hergerichtet. Dazu wurden die Seitenwände hochgemauert und eine verschlossene Tür angebracht. Seit die Bauern ihre Keller nicht mehr als „Kühlschrank“ nutzen, verfallen die Gänge. Sie sind gefährlich, weil sie auch auf spielende Kinder eine große Anziehung ausüben. Um zu verhindern, dass die Keller geschlossen werden, hat der BN etwa 25 wiederhergerichtet; andere wurden vom Landratsamt in Schuss gebracht. Sie werden von Harald Amon und seinen Kollegen aus dem Arbeitskreis Fledermausschutz mitkontrolliert.
Die Fledermausschützer haben den Landkreis in fünf „Exkursionen“ unterteilt; Amon ist normalerweise für rund 60 Keller im nordöstlichen Landkreis Richtung Maroldsweisach zuständig. Seit fast 25 Jahren setzt sich der Eberner für die Fledertiere ein. Sie sind die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Sie sind nachtaktiv und spielen eine wichtige Rolle im ökologische Gleichgewicht, da sie sich ausschließlich von Insekten ernähren. Viele Fledermäuse verendeten, als in den 70er Jahren verstärkt Schädlingsbekämpfungsmittel in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. „Als ich beim Fledermausschutz anfing, waren die Bestände auf zehn bis zwanzig Prozent geschrumpft“, sagt Amon und bezieht sich dabei auf Vergleichszahlen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Ein feucht-warmes Schlafgemach
Inzwischen gebe es wieder mehr Tiere; 14 Arten seien in der Region verbreitet, berichtet der 51-Jährige. Die daumengroße Zwergfledermaus ist die häufigste Art, aber auch das Große Mausohr fühlt sich im Landkreis wohl – besonders in den alten Vorratskellern, wo Temperatur und Luftfeuchtigkeit ideal für ein Fledermaus-Schlafzimmer sind. Geweckt werden dürfen die Flattertiere dort auf keinen Fall, denn dabei würden sie ihren Stoffwechsel hochfahren. Im Winter sinkt ihre Herzschlagrate auf bis zu ein Prozent des Sommerpulses, die Körpertemperatur liegt etwa ein Grad höher als die Umgebungstemperatur. Das Aufwachen könnte sie so viel Energie kosten, dass sie sterben. Im Moment finden sie ja keine Insekten.
Wenn jemand weiß, wo die Tiere sich aufhalten, ist der Bund Naturschutz Haßberge dankbar für einen Hinweis. Die Daten werden für Langzeitstudien an die Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern weitergeleitet. Älter als sieben Jahre werden die Flattermänner in der Natur selten. Aber ihre Art lebt bereits seit 50 Millionen Jahren auf der Erde.
Berichte 2006
Stadt Ebern verstößt bei Baumaßnahme gegen Bundesnaturschutzgesetz
.... Die Regierung von Unterfranken stellt in einem Schreiben vom 10.08.2006 u.a. Folgendes fest:
“Die Bauarbeiten im und am Dach des Verwaltungsgebäudes stellen eine erhebliche Störung für die Fledermäuse dar. Frische Kotspuren im Dachboden haben gezeigt, dass Fledermäuse noch bis vor kurzem anwesend waren, durch die Arbeiten jedoch so stark beeinträchtigt wurden, dass sie das Quartier verlassen haben. Dies stellt einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz dar.”
Bericht 2005
Kobolde der Nacht beobachtet
Kinder lernten Fledermäuse kennen
Ferienprogramm Ebern
18 Kinder konnte Harald Amon vom Bund Naturschutz Ebern begrüßen, als es darum ging die „Kobolde der Nacht – die Fledermäuse“ näher kennen zu lernen. Sofort zeigte sich, dass die Kinder sehr interessiert waren und teilweise schon eigene Erfahrungen dazu hatten.
An Fledermauspräparaten konnten sich die Kinder Einzelheiten von diesen Säugetieren genau anschauen und sie erfuhren, dass die größte heimische Fledermaus, der Große Abendsegler, eine Spannweite von fast 40 cm besitzt und die Ohren der Langohrfledermaus 1/3 der Körperlänge umfassen. Fragen nach den spitzen Zähnen, den Märchen, dass Fledermäuse in die Haare fliegen und wo es Vampirfledermäuse gibt, wurden beantwortet, bevor, teils etwas zögernd, eine mumifizierte Zwergfledermaus, die, etwa daumengroß, nur etwas mehr als ein DIN-A-4 Blatt Papier wiegt, durchgereicht wurde.
Warum heißt es, dass Fledermäuse mit den Ohren sehen und mit den Händen fliegen? Töne im Ultraschallbereich, die von klimpernden Schlüsseln stammten und für Menschen nicht hörbar sind, wurden von einem Bat-Detektor aufgezeigt. Solche Töne werden von Fledermäusen durch Mund und Nase ausgesandt, reflektieren an Hindernissen oder Beutetieren und werden von den Ohren aufgenommen und verarbeitet. Aufmerksam lauschten die Kinder den hörbargemachten Fledermauslauten einer CD, die sie als „Geräusch wie aus Maschinengewehren“ bezeichneten.
An Dias sahen die „kleinen Fledermausexperten“, wie sich zwischen den einzelnen Fingern eine dünne, stark durchblutete Flughaut spannt, die den Fledermäusen das geschickte Fliegen mit den Händen ermöglicht.
Wie findet man Fledermausverstecke? Die Kinder erfuhren, dass man dazu auf den Boden schaut, denn dort findet die „Fledermausbrökelchen“, den Kot der Fledermäuse. Gesammelter Fledermauskot wurde zwischen den Fingern zerbröselt, mit Kleinlupen untersucht und so verschiedene Teile von Fühlern und Beinen von Insekten entdeckt. Somit konnten auch die zahlreichen glänzenden Stellen, Chitinteile von Insekten, erklärt werden.
„Fledermäuse wohnen in Felsenkellern“, wussten einige Kinder zu berichten als es darum ging , wo leben Fledermäuse. Sie erfuhren, dass diese nur um Winter als Quartier im Winterschlaf benutzt werden. Jetzt im Sommer dienen Öffnungen oder Schlitze im Hausbereich oder Höhlen und Spalten an Bäumen als Quartier. Anschließend brach man auf, um solche Fledermausquartiere zu noch erkundet.
Dazu besuchte man im Zentweg ein Fledermauswinterquartier. Mit Taschenlampen bewaffnet wurde alles ausgeleuchtet, aber nur eine Stofffledermaus entdeckt, da Fledermäuse erst ab Oktober diese Quartiere beziehen.
Höhepunkt war der Besuch eines Teiches, an dem man mit zwei Bat-Detektoren und Taschenlampen auf „Fledermausjagd“ ging. Als es mucksmäuschenstill war ließen die Fledermäuse auch nicht lange auf sich warten und ein leises Knattern war über den Fledermausdetektor zu hören. Auch so mancher vorbeischwirrender Schatten konnte mit einer Taschenlampe entdeckt werden. So erlebten die Kinder schon im Voraus die am 27. August stattfindende „Europäische Fledermausnacht“.
Kinder beobachten mit Bat-Detektor und Taschenlampen an einem Teich vorbeifliegende Fledermäuse
Harald Amon, BN Ebern
Berichte 2004
FT 22.10.2004 Warmer Platz im Winter
Bund Naturschutz kümmert sich um die Fledermäuse
KREIS HASSBERGE. Zum Thema "Renovierung von Felsenkellern als Fledermaus-Winterquartier" trifft sich am Sonntag der Fledermaus-Arbeitskreis des Bundes Naturschutz (BN).
Der Arbeitskreis Fledermausschutz des Bundes Naturschutz hat in diesem Jahr zwei Felsenkeller in Oberschleichach und in Wülflingen als Winterquartier für Fledermäuse gesichert. Diese und weitere Aktivitäten im vergangenen Jahr sowie die Planung der Fledermauswinterexkursionen stehen am Sonntag, 24. Oktober, ab 18 Uhr im Mittelpunkt des Treffens der Fledermausschützer in der Geschäftsstelle des BN in Haßfurt. Dazu sind alle Interessenten eingeladen.
Neuer Bildband
Im vor kurzem erschienenen Bildband "Fledermäuse in Bayern« wird das Engagement der Fledermausschützer im Landkreis Haßberge deutlich erkennbar. In kaum einem anderen Landkreis in Bayern sind so viele Felsenkeller als Winterquartier für Fledermäuse bekannt. Das ist kein Wunder, denn bereits seit fast 20 Jahren kümmert sich der BNArbeitskreis um das Fortbestehen der fliegenden Insektenfresser. In diesem Jahr hatten sich die ehrenamtlichen Helfer zwei Projekte vorgenommen, um wichtige Winterquartiere für die nachtaktiven Jäger zu retten.
Gewölbe erneuert
Zum einen stand die aufwendige Restaurierung eines Kel lers in Oberschleichach an. Das Eingangsgewölbe wurde an zwei Nachmittagen völlig neu aufgerichtet. Nach Abschluss der Arbeiten wurde der Keller mit einer Tür verschlossen, die den Fledermäusen durch ein Einflugloch ungehinderten Zugang bietet. Für die kostenlose Verpachtung des Kellers am Paradiesweg dankt der BN besonders dem Besitzer Bruno Rottmann aus Oberschleichach.
Der Keller in Wülflingen ist schon lange Jahre vom BN angepachtet. Der Zahn der Zeit hatte das Holz der alten Tür angenagt, so dass diese ausgetauscht werden musste. Nun steht auch dieser Keller wieder als störungsfreies Versteck für überwinternde Fledermäuse zur Verfügung.
Schon jetzt sind die fleißigen Helfer gespannt, wie viele Fledermäuse sich in diesem Winter in den renovierten Kellern einfinden werden. Auch in den nächsten Monaten werden wieder die Fledermausbestände in den Winterquartieren im Landkreis vorn BN und der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbayern kontrolliert. Die Vorbereitung der Kontrollen ist unter anderem einer der Tagesordnungspunkte der Versammlung in Haßfurt am Sonntagabend
28. August 2004
„Kobolde der Nacht“ werden wieder mehr
Der Bestand an Fledermäusen wächst im Landkreis leicht
Bund Naturschutz kümmert sich um die Tierchen
Eine Fransenfledermaus - diese Art kommt in den Haßbergen am häufigsten vor. FOTO: TK
KREIS HASSBERGE. Es gibt den „Weltfrauentag“, den „Welttag der Pressefreiheit“, und es gibt einen Gedenktag für kleine Lebe- wesen, die unauffällig im Landkreis leben, nachts und im Verborgenen, von wenigen überhaupt bemerkt: In der Nacht von heute auf morgen (Sonntag) ist Europäische Fledermausnacht. Für diese „Bat-Night“ (im internationalen Jargon ) haben Fledermausfreunde in ganz Europa Exkursionen und Abendwanderungen geplant, bei denen unter Einsatz von „Bat-Detektoren“ die kleinen Fledertiere aufgespürt und mit matt scheinenden Taschenlampen dem bloßen Auge erkennbar gemacht werden sollen. An „Batman“ werden nun wohl einige denken und an Fledermäuse als unheimliche und exotische Fabelwesen oder, schlimmer noch, an Graf Dracula, der als Vampir die übelste Sorte der Blut saugenden Säugetiere abgibt. Ob Bram Stoker bei seiner Romangestalt tatsächlich an Fledermäuse gedacht hat oder nur die historische Figur des Grafen Vlad Tepes aus Transsilvanien (zu deutsch Siebenbürgen) in dessen sagenhafter Blutrünstigkeit nachempfinden wollte, sei dahingestellt. Fakt ist jedenfalls, dass keines der im Landkreis heimischen Tiere angriffslustig, geschweige denn gefährlich ist. Zwar gibt es in Südamerika noch vereinzelt die so genannten Vampirfledermäuse, die sich ausschließlich von Tierblut ernähren, hierzulande muss man sich jedoch vor keiner Fledermaus fürchten. Im Gegenteil: Durch die zunehmende Einflussnahme des Menschen auf die Natur ist die Fledermaus in ihrer Art bedroht und eher auf Hilfe der Menschen angewiesen.
Sieht man sich so ein Tierchen einmal genauer an, wird man erstaunt sein über sein putziges Wesen. „Kleine Kobolde“ nennen sie Naturschützer liebevoll . Von der winzigen Zwergfledermaus (nicht einmal daumengroß und im Gewicht wie ein Teebeutel) bis hin zum Großen Mausohr mit einer Körperlänge von stolzen sieben bis neun Zentimetern zählt man in Nordbayern derzeit 19 verschiedene Arten. Da gibt es das Braune Langohr, die Bechsteinfledermaus, die Wasserfledermaus und gar die Mopsfledermaus.
Bei Zählungen hat der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Haßberge, in der Region überwiegend Exemplare der Fransen-fledermaus gefunden. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Die Flughaut, die den Flügel bildet, ist zwischen verlängerten Fingern, Körper und Beinen gespannt. Die Nahrungsgewohnheiten der Fledermaus kommen Menschen sehr zugute: Sie ernährt sich ausschließlich von Insekten und vernichtet schädliche Nachtfalter ebenso wie lästige Mücken.
Und wenn man bedenkt, dass so ein kleines Flattertier bis zu einem Drittel seines Körpergewichtes verzehrt (welches, zugegebenermaßen, im besten Fall bei gerade mal 30 Gramm liegt), sollten die Menschen wirklich froh sein über ihre Unterstützung. Eine Kolonie von 50 Wasserfledermäusen à zehn Gramm (entspricht etwa einem Butterkeks) verspeist in einem Sommer so zwischen 14 und 29 Kilogramm Insekten (also etwa 60 000 Mücken).
Die Scheune in Eichenbühl: Das Gebäude wird hergerichtet; man sieht bereits die Nistkästen für Fledermäuse an der Front. Foto: tkUnauffällig sind sie allemal, sie wohnen entweder in Baumhöhlen oder in Mauerspalten, selbst wenn sie ihr Quartier unter einem Dach aufgeschlagen haben, kommen sie den Menschen freiwillig nie in die Quere. Dazu sind sie nachtaktiv, weshalb sie, obwohl nicht blind, ihre Augen kaum nutzen: Mit Hilfe eines Echo-Ortungssystems schätzen sie Entfernungen ab und machen Beutetiere ausfindig. Und nicht einmal damit können sie die Menschen stören: Ihre Rufe liegen im für Menschen unhörbaren Ultraschall-Bereich. Nach dem Winterschlaf beginnen die Fledermäuse das Jahr je nach Witterung gegen Ende April mit dem Verlassen ihres Winterquartiers (meist Felsenkeller oder Höhlen) und dem Überflug in ihre „Sommerresidenz“. Nach einer relativ kurzen Tragzeit bringen die Weibchen dann im Juni ihre lebenden Jungen (in der Regel eines, selten Zwillinge) zur Welt und säugen sie aus in den Achseln mündenden Zitzen. In so genannten Wochenstuben (bevorzugt in ungestörten Dachfirsten etwa von Kirchen) ziehen sie ihren Nachwuchs alleine auf – die Herren der Schöpfung sind in dieser Zeit Einzelgänger. In diesen letzten Tagen des August werden die Jungen flügge und die Stuben wieder aufgelöst.Im September wird „geheiratet“: Weibchen und Männchen paaren sich, wobei die Befruchtung nicht während der Paarung, sondern erst später, im darauf folgenden Frühjahr geschieht: die Spermien hebt sich das Weibchen solange gut in einem eigenen Samentäschchen auf. Zwischen Paarung und Befruchtung liegt der Winterschlaf. Für den muss sich jede Fledermaus ein gewisses Speicherfett zulegen, das den Energiebedarf bis zum nächsten Frühjahr sichert.Die Fledermäuse fliegen ab Oktober in ihre Winterquartiere: in kühle, dunkle Keller, die eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit haben müssen, um ein Austrocknen während der Ruhephase zu verhindern. Um keine unnötige Energie zu verschwenden, senken sie dann ihre eigene Körpertemperatur (etwa 40 Grad Celsius) auf die der Umgebung (bis zu null Grad) ab. Beim Winterschlaf dürfen sie auf gar keinen Fall gestört werden, weshalb der Bund Naturschutz derzeit wieder einige Quartiere „sichert“. Viele der seit jeher von Fledermäusen genutzten Felsenkeller sind vom Einsturz bedroht und müssen daher renoviert und instandgesetzt werden; aktuell erhielten in den letzten Tagen beispielsweise Keller in Oberschleichach (Gemeinde Oberaurach) und Wülflingen (Stadt Haßfurt) neue Türen.Seit rund 20 Jahren engagiert sich der eigens ins Leben gerufene „Arbeitskreis Fledermausschutz“ der Bund-Naturschutz- Kreisgruppe Haßberge für die kleinen Säuger. Winterquartiere, wie besagte Keller, wurden zum Teil angepachtet und durch zahlreiche Renovierungsarbeiten dauerhaft für die Winterschläfer gesichert.Durch die regelmäßigen Bestandskontrollen (sowohl in Winterquartieren als auch in den Wochenstuben) wird die Entwicklung verfolgt. Bei der letzten Wochenstubenkontrolle Ende Juli ergab sich in der Summe eine leichte Zunahme gezählter Tiere. Im neuesten Projekt der Kreisgruppe wird derzeit auf die Initiative des Zweiten Vorsitzenden Anton Schenk (selbst aktives Mitglied im Arbeitskreis Fledermaus) eine Scheune in Eichenbühl in der Gemeinde Theres renoviert und mit Hummel- und Wild -bienennistmöglichkeiten und weiteren Fledermausquartieren eingerichtet. Laut Julia Gompert von der Geschäftstelle Haßfurt des Bundes Naturschutz soll die Scheune Anfang Oktober fertig gestellt sein. Wie Harald Amon, Vorsitzender der Ortsgruppe Ebern, erläutert, steigt und fällt die Zahl der Tiere mit dem Nahrungsangebot von Insekten. Durch zunehmende Monokultur ist dieses Angebot geschmälert, weiter vergiftet der Einsatz von Pestiziden indirekt auch die Fledermaus.
Jeder kann helfen: In bestehenden Quartieren muss bei der Wahl von Holzschutzmitteln dringend auf Umweltverträglichkeit geachtet werden, schlafende Tiere dürfen nicht geweckt, in keinem Fall angefasst werden. Falls sich im Haus einmal ein winziges Flattertier verirrt, sollte der Raum abgedunkelt und nach Möglichkeit ein Fenster geöffnet werden; notfalls das Tier mit Handschuhen befreien. Wer ein verletztes Tier findet, Fledermausvorkommen melden will oder Interesse gefunden hat an diesen Nachtwesen, kann sich an den Bund Naturschutz, Geschäftstelle Haßfurt (Telefonnummer 09521/7113), wenden.
Tanja Kaufmann
Bericht 2003
NP 18.10.2003
BUND NATURSCHUTZ HASSBERGE: Winterquartier für Fledermäuse
Mitglieder des Arbeitskreises haben zwei alte Felsenkeller hergerichtet
EBERN/KÖSLAU - Auch in diesem Sommer haben engagierte Mitglieder des Bundes Naturschutz Hassberge (BN) wieder zwei Felsenkeller bei Sand und bei Köslau als Winterquartier für Fledermäuse hergerichtet.
Seit nun mehr als zehn Jahren kümmern sich die Mitglieder des Arbeitskreises Fledermausschutz für den Erhalt von Felsenkellern im Landkreis Haßberge. Seit dieser Zeit sammeln die Fledermausschützer Informationen über Kellerstandorte im Landkreis und kontrollieren in den Wintermonaten in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für den Fledermausschutz in Nordbayern die Bestände der gefährdeten Säugetiere.
Während die Tiere im Sommer warme Hangplätze bevorzugen, um dort ihre nackt geborenen Jungtiere vor Auskühlung geschützt aufzuziehen, sind sie im Winter dringend auf «künstlichen Höhlen» angewiesen, um dort vor Frost und Störungen geschützt ihren Winterschlaf abhalten zu können. Naturhöhlen stehen in unserem Landkreis anders als zum Beispiel in der Fränkischen Schweiz kaum zur Verfügung. Viele ehemals genutzte Felsenkeller stehen heute leer. Oftmals fehlt die Tür oder der Eingang ist bereits eingestürzt. Für machen Mitbürger scheint es ein beliebter Sport zu sein, seinen Müll in solchen Kellern zu entsorgen. Als Winterquartier für Fledermäuse gehen sie dadurch meist leider verloren.
Dieser negativen Entwicklung tritt der Bund Naturschutz entgegen. Bereits 19 renovierungsbedürftige Keller wurden vom BN langfristig angepachtet und oft mit hohem Arbeits- und Kostenaufwand wiederhergestellt. Eine Fledermaus gerechte Tür gewährt den fliegenden Wohnungssuchern den Zugang und sperrt unbefugte Besucher aus. Finanziell unterstützt wird der BN dabei durch Zuschüsse aus Landschaftspflegemitteln der Regierung von Unterfranken.
Im Frühjahr wurde an zwei Tagen der Eingangsbereich eines Kellers bei Köslau restauriert und eine neue Tür angebracht. Im Sommer wurde der Storchenkeller am Hermannsberg bei Sand, eines der bedeutendsten Fledermaus-Winterquartiere im Landkreis, wiederhergestellt. Dort fehlte seit Jahren die Tür und der Keller war mit großen Mengen Müll verunreinigt.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sand wurde der Abfall entsorgt. Das Eingangsgewände wurde von den erfahrenen Mitgliedern des Arbeitskreises ausgebessert und eine neue Tür angebracht. Beide Felsenkeller stehen nun wieder langfristig für Fledermäuse zur Verfügung. Dort können sie geschützt vor Störungen und Kälte den Winter verbringen.
Wer Informationen zu aufgelassenen Felsenkellern hat oder bedeutsame Beobachtungen von Fledermäusen macht, sollte diese an den BN weitergeben. Verletzte Tiere können bei der BN-Geschäftsstelle abgegeben werden. Dort wird man sich um die Versorgung der Tiere kümmern.
Jeder der sich für den Schutz der Tiere einsetzen möchte, ist gerne zur Mitarbeit im Arbeitskreis des BN eingeladen. Das nächste Treffen findet am 2. November statt. Ab 18.00 Uhr treffen sich die Fledermausschützer in der Geschäftsstelle am Tränkberg in Haßfurt. Für Auskünfte stehen die Geschäftsstellenmitarbeiter des Bund Naturschutz zur Verfügung (Telefon 09521/7113). bn
15.02.2003 Bericht des Bayerischen Jagdverbandes
Fledermausaktion Bund Naturschutz
und Bay. Jagdverband
Zum Aktionsjahr der Fledermaus hat sich die Kreisgruppe Ebern des Bay. Jagdverbandes mit verschiedenen Aktionen zum Thema Fledermaus beteiligt. Anlässlich eines Vortrages von Harald Amon, Vors. des Bund Naturschutzes, AK Ebern, bei der BJV Hauptversammlung 2002 in Memmelsdorf wurde beschlossen, eine künstliche Fledermausgroßraumhöhle anzuschaffen und diese dem Bund Naturschutz und dem Landesbund für Vogelschutz kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Die Großraumhöhle besteht in ihrer Ummantelung aus natürlichem Dämmmaterial und hat im Inneren einen Holzfächereinsatz, der bis zu 30 Fledermäuse aufnehmen kann . Die Höhle kommt als Sommer- wie auch als Überwinterungsquartier für die Fledermäuse zum Einsatz Im Winter können Fledermäuse darin untergebracht werden, deren bisherigen Quartiere durch Baumaßnahmen zerstört oder sonst vernichtet wurden. In der warmen Jahreszeit stehen diese Höhlen dann als Sommerquartier zur Verfügung.
Als zentraler Ort für die Aufstellung der Fledermaus Großraumhöhle wurde ein Waldstück mit lichtem Altholzbestand bei Ebern ausgewählt.
Die BJV Kreisgruppe Ebern dürfte mit dieser Anschaffung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Feldermäuse geleistet haben, weil immer mehr natürliche Überwinterungsmöglichkeiten, wie Felsenkeller und Altbauten abgerissen oder aufgelassen werden.
Häf.
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Das Bild zeigt die Feldermausgroßraumhöhle an ihrem Standort bei Ebern bei der Übergabe von Wolfgang Lappe, Naturschutzreferent des BJV, KG Ebern (rechts) an Harald Amon vom Arbeitskreis Fledermausschutz (links).
Berichte 2002
FT 02.09.2002 Faszinierende "Kobolde"
Bund Naturschutz kümmert sich um Fledermäuse
KREISHASSBERGE. Hermann Jäger aus Tretzendorf kümmert sich um die Fledermäuse im Steigerwald. Fledermäuse sind überaus heimlich lebende Tiere. Kaum einer hat je eine aus der Nähe gesehen.
Man begegnet ihnen allenfalls als flüchtigen Schatten während eines sommerlichen Abendspaziergangs. Ihre Lebensweise macht die Tiere für einige Menschen unheimlich, für den Naturinteressierten jedoch außerordentlich spannend. Wer einmal einen der Kobolde der Nacht hautnah erleben konnte, wird sich der Faszination "Fledermaus" kaum noch entziehen können.
Wieder unterwegs
Hermann Jäger aus Tretzendorf ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppe Fledermaus des Bundes Naturschutz und kümmert sich seit Jahren um die Fledermäuse im Staatswald des Forstamtes Eltmann, wo er auch jetzt wieder unterwegs ist, um Fledermaus- und Vogelnistkästen zu kontrollieren, die angetroffenen Arten zu bestimmen und so den Bestand der vom Aussterben bedrohten Fledermäuse zu ermitteln.
Diese Kontrollen werden von Anfang August bis Ende Oktober durchgeführt, und es erfordert einige Zeit, diese Tätigkeit zu bewältigen. Zurzeit werden 250 Fledermauskästen und eine große Anzahl an Vogelnistkästen von Hermann Jäger betreut und in gutem Zustand gehalten, denn nach jeder Begehung fällt Arbeit an.
Bis Bischofsheim
Unterstützung bekommt Jäger von Anton Bäuerlein, dem Vorsitzenden der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Eltmann- Steigerwald. Das Gebiet, das die beiden kontrollieren, erstreckt sich über den nördlichen Steigerwald bis in die Haßberge nach Bischofsheim. Bei der Kontrolle der Fledermaus- und Vogelnistkästen konnten folgende Arten in den Forsten des Steigerwaldes nachgewiesen werden: Bechsteinfledermaus, Großer und Kleiner Abendsegler, Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Braunes Langohr, Rauhhaut- und Zwergfledermaus. Aber Haselmäuse und Siebenschläfer sind regelmäßig in den Kästen ebenso wie Hornissen und Wespen.
Von besonderem Interesse für Hermann Jäger sind die zahlreichen Vogelnistkästen, denn sie werden nach dem Ausfliegen der Vögel ebenso von der Fledermaus genutzt wie die speziellen Fledermauskästen. Die gute Belegung der Nisthilfen ist für Jäger ein Zeichen dafür, dass das Angebot an natürlichen Spechthöhlen, das ursprüngliche Fledermausquartier, noch größer sein müsste, um den Bedarf an geeigneten Quartieren zu decken.
Heute bleiben im Zuge der naturnahen waldwirtschaftlichen Nutzung mehr Spechtbäume stehen als früher, und so kann diese Lücke in einigen Jahren vielleicht ausgeglichen werden, hofft Jäger. Besonders fruchtbar für den Fledermausschutz im Steigerwald hat sich die Zusammenarbeit mit der zuständigen Staatsforstverwaltung mit dem Forstdirektor Klaus Behr an der Spitze erwiesen. Im Mai diesen Jahres hat das Staatliche Forstamt Eltmann über 100 Holzbeton-Fledermauskästen für die fliegenden Säugetiere beschafft.
Regelmäßig bekommt Hermann Jäger Anfragen aus der Bevölkerung zum Thema Fledermäuse. Dann steht er mit Rat und vor allem mit Tat zur Seite. Was fressen Fledermäuse? Wie viele Arten gibt es, wie viele Junge haben sie, wo halten sich Fledermäuse im Winter auf, wie kann man Fledermäuse bestimmen? Das sind nur einige der Fragen.
Wer hat Probleme?
Mit Fledermausproblemen, etwa dann, wenn sich Fledermäuse in Wohnungen oder Keller verirren, kann man sich an Hermann Jäger (Telefonnummer 09522/80307, Wachhügel 1, 97514 Tretzendorf) oder an die Bund-Naturschutz- Geschäftsstelle (Telefonnummer 09521/7113, Tränkberg 6, in 97437 Haßfurt) wenden.
FT 23.04.2002 Auszug
Hegeschau der Eberner Jagdverbands-Kreisgruppe in Memmelsdorf am 20.04.2002
mit Vortrag von Harald Amon vom BN Ebern zum Thema Fledermaus
(und Gelbbauchunkenerfassung)
“..... Um kleinere Tiere handelte es sich, als Harald Amon vom Bund Naturschutz über das Tier des Jahres 2002, der Fledermaus, berichtete. Die Jägerschaft staunte nicht schlecht, was dieses kleine Radargerät alles vollbringt.
Von 22 bekannten Arten in Deutschland leben 14 Arten im Landkreis Haßberge. Seit Jahren kümmert sich ein Arbeitskreis des BN intensiv um die Population der Fledermaus und deren Schutz.
Die Naturschutzfreunde bringen viel Freizeit auf und richten unter anderem alte Keller als Fledermauswinterquartiere her, denn Fledermäuse bevorzugen Höhlen in den Witnermonaten.
Amon zeigte anhand von Schautafeln und Dias auf, wie wichtig Fledermäuse sind. Er machte deutlich, dass neben den Winter- und Wohnquartieren eine intakte Natur und vielfältige Landschaft Voraussetzung zum Leben von Fledermäusen sind. Als Beispiel nannte Amon das Schloss Burgpreppach, wo vor 40 Jahren noch eine riesige Kolonie von "großen Mausohrfledermäuse" wohnte und in einigen Jahren bis auf 30 Tiere schrumpfte. Durch gezielte Betreuung gelang es wieder, über 300 Tiere anzusiedeln.
Der Arbeitskreis Fledermaus arbeitet schon seit Jahren mit der Universität Erlangen zusammen und kartiert die gesammelten Daten bestimmter Winterquartiere.
Harald Amon meinte, dass nicht gegen die Besitzer bestimmter Standorte gearbeitet wird, sondern sie mit ins Boot genommen werden. Er bedankte sich für die Spendensammlung bei den anwesenden Jägern zugunsten eines Fledermauskastens.
Dieses Jahr will die Kreisgruppe des BN Haßberge die Gelbbauchunke, lateinisch Bombina Variegata genannt, kartieren. Diese Unke sieht im ersten Moment wie eine Erdkröte aus. Wenn man sie jedoch auf den Rücken legt, erkennt man sie an ihrem gelb-schwarz marmorierten Bauch. Wem so ein Exemplar in der Natur begegnet, sollte dies dem Bund Naturschutz Geschäftsstelle Haßfurt (Tel/Fax 09521/7113, e-Mail: jtheinvr-web.de) oder dem BN Ebern (Tel. 09503/1737, e- Mail: h.amon-web.de) melden.
Abschließend wies Helmut Sieghörtner noch darauf hin, dass die Jäger Naturschützer und -nutzer zugleich sind und dies auch auf den Bund Naturschutz zutrifft. Es gäbe jedoch auch nur Naturnutzer, wie Spaziergänger, die Rücksicht auf seine Umwelt nehmen sollten. Gerade "Fackelspaziergänger" in der Nacht würden andere Lebenswesen einschränken und schädigen.
Deshalb appellierte Sieghörtner an diese Naturnutzer, Rücksicht gegenüber anderen Lebewesen zu nehmen........”
Der “Arbeitskreis Fledermaus”
beim Herrichten eines Felsenkellers beim Friedhof in Humprechtshausen als Winterquartier für Fledermäuse
im April 2002
BN-Eigenbericht für die Presse - FT 30.04.2002
Ein Heim für Fledermäuse
BN-Arbeitskreis richtete Felsenkeller in Humprechtshausen her
Kürzlich wurde vom Arbeitskreis Fledermausschutz des Bundes Naturschutz (BN) Haßberge ein Felsenkeller neben dem Friedhof in Humprechtshausen als Winterquartier für Fledermäuse in Stand gesetzt.
Es waren umfangreiche Maurerarbeiten im Eingangsbereich nötig; in Kürze wird noch eine spezielle Tür mit Einfluglöchern für die Tiere angebracht. Seit Jahren engagieren sich die BN-Fledermausschützer für den Erhalt gefährdeter Felsenkeller. Diese sind wegen ihres günstigen Klimas wichtige Winterquartiere für heimische Fledermäuse.
Der BN und die Untere Naturschutzbehörde sorgen durch Anpachtung und Pflege aufgelassener Keller für den Erhalt dieser wichtigen Fledermausquartiere.
Informationen über alte Keller, in denen noch Fledermäuse leben nimmt die Geschäftsstelle des BN in Haßfurt (Tel.: 09521/7113) entgegen.
Bericht 2001
Hilfsaktion für Fledermäuse
Nassacher Angelverein und Bund Naturschutz schaffen Wohnraum für gefährdete Tiere
Nassach. Während eines Arbeitseinsatzes am 15.09.2001 am Bade- und Anglersee in Nassach wurden zehn Nistkästen als Sommerquartiere für Fledermäuse angebracht. Diplombiologe Jürgen Thein vom Bund Naturschutz Haßberge stand den Vereinsmitgliedern bei ihrem Einsatz für die vom Aussterben stark bedrohten Tiere beratend zur Seite.
Der Bund Naturschutz (BN) setzt sich seit Jahren für den Erhalt und die Neuschaffung von Fledermausquartieren im Landkreis Haßberge ein. Der Verlust geeigneter Schlaf-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten ist einer der Hauptgründe für den Rückgang der einheimischen Fledermäuse. Fledermäuse wechseln zwischen Sommer- und Winterquartieren. Im Sommer werden warme Hangplätze bezogen, da dort auch die Jungenaufzucht in Wochenstuben erfolgt. Von besonderer Bedeutung sind hierbei Quartiere im Siedlungsbereich wie Dachböden und andere ungestörte Unterschlupfmöglichkeiten. Einige Arten bevorzugen auch alte Spechthöhlen in Bäumen. Durch einfache Maßnahmen kann die Wohnungsnot für viele auf solche Standorte angewiesene Fledermausarten gelindert werden. Im Winter wechseln die Tiere an frostsichere und ungestörte Hangplätze, um dort ihre Winterruhe abzuhalten. Die in großer Zahl vorhandenen Felsenkeller im Landkreis sind ideale Winterquartiere. In den letzten Jahren wurden durch den Arbeitskreis Fledermausschutz des BN deshalb mehrere Keller fledermausgerecht restauriert. Schon die Schaffung bzw. Sicherung eines Zugangs zu den Kellern ist oft eine große Hilfe für quartiersuchende Tiere.
In Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern an der Universität Erlangen werden jährliche Kontrollen der Wochenstuben- und Überwinterungsquartiere durchgeführt. Dazu sammelt der Bund Naturschutz alle verfügbaren Informationen über Fledermausvorkommen im Landkreis. Jeder, der Beobachtungen zu Fledermäusen macht, sollte diese an den BN weitergeben. Die Versorgung verletzter Tiere übernimmt der BN ebenfalls.
Die Mitarbeiter der BN-Kreisgruppe stehen für Informationen jederzeit zur Verfügung. Die Geschäftsstelle befindet sich in Haßfurt am Tränkberg 6 und ist montags bis freitags zwischen 8:30 Uhr und 11:00 Uhr besetzt. Telefonisch ist der BN Haßberge unter der Nummer (09521/7113) zu erreichen. Als weiterer Ansprechpartner steht Herr Harald Amon von der BN-Ortsgruppe Ebern (Telefon: 09531/1737) bereit.
NP 29.11.2001 - Nicht aufwecken - Winterschlaf für fünf Monate
Bund Naturschutz kümmert sich um Fledermäuse
Tiere gezählt und Winterquartiere kontrolliert
von German Schneider
Eigentlich ist es ein Sonntag, an dem man lieber im Bett bleiben möchte. Nebel, leichter Nieselregen und ungemütliche Temperaturen. doch die Männer vom Arbeitskreis Fledermausschutz sind schon frühzeitig unterwegs. Winterquartierkontrolle ist angesagt, da ist gute Kleidungsausrüstung wichtig. Und vor allem eine Taschenlampe, keinesfalls jedoch mit zu grellem Licht.
Ebern/Hofheim – Um in unserem Klima überleben zu können, haben sich Fledermäuse einen Trick ausgedacht. Genau wie Igel, Siebenschläfer oder Bären schlafen sie einen ganzen Winter lang. Dazu suchen sie sich geeignete Höhlen oder Keller aus. Dort kriechen sie meistens in Ritzen zwischen die Steine und kühlen dann langsam bis auf die Umgebungstemperatur von null Grad ab. In diesem Zustand reagieren sie besonders empfindlich auf Störungen.
Wachen sie aus ihrem Schlaf auf, diktiert ihnen die Natur, ihre Körper anzuwärmen. Das kostet wertvolle Energie und zwei Wochen Winterschlaf weniger, es könnte damit den Tod bedeuten.
Winterruhe nicht stören
Aus diesem Grunde leuchten die Fledermausexperten nur ganz dezent die Spalten ab. Schweigend verrichten sie ihr Amt. Dieses besteht darin, das Fledermausvorkommen genau zu registrieren. Einmal im Jahr wird damit die Population der Fledermäuse in unserem Gebiet festgestellt und die Entwicklung des Bestandes erkannt.
Dies ist nicht nur ein Zählen der Fledermäuse, sondern auch eine Überprüfung der Winterquartiere und die Suche nach Verbesserungen zum Schutze der Nachtschwärmer. Denn sind die Keller in der Nähe von Dörfern, könnten spielende Kinder die Winterruhe der Säugetiere empfindlich stören. Deshalb sollten die Keller auch verschlossen sein.
Begleitet wird die Aktion von Matthias Hammer von der Universität Erlangen. Er ist zuständig für den Fledermausschutz in ganz Nordbayern. 24 verschiedene Arten sind in Bayern registriert. 13 konnten bisher im Landkreis Haßberge nachgewiesen werden.
Rundgang durch die Keller
Auch beim sonntäglichen Rundgang durch die Keller wurden die verschiedensten Arten gefunden. Da die Tiere meistens mit dem Rumpf in den Spalten stecken, kann anhand des Kopfes die Art festgestellt werden. Da gibt es das brauen Langohr, die Bechsteinfledermaus, den großen und kleinen Abendsegler, das große und kleine Mausohr, die Fransenfledermaus, die Zwergfledermaus, die Mopsfledermaus und die Wasserfledermaus. Letztere ist übrigens die Nützlichste. Sie vertilgt in einer Nacht 3000 Insekten. Die anderen nachtaktiven Tiere fressen immerhin an einem Tag ein Drittel Ihres Gewichtes und dies ist erstaunlich niedrig.
Die große Mausohrfledermaus wiegt 30 Gramm, ihr Rumpf ist acht bis neun Zentimeter groß und die Spannweite ihrer Flügel 40 Zentimeter breit. Gerade mal das Gewicht von drei Gummibärchen hat die Zwergfledermaus: fünf Gramm bringt sie auf die Briefwaage, ihre Größe fünf Zentimeter, die spannweite 20 Zentimeter. Der Jahresablauf einer Fledermaus ist von rund sechs Monaten Winterschlaf diktiert. Dabei verlieren die Tiere rund ein Drittel ihres Gewichtes.
Sommerresidenz im Schloss
Im April verlassen sie die Keller und suchen ihre Sommerresidenzen auf. Sehr beliebt sind dabei Dachstühle von Schlössern und Kirchen. So wurden im Schloss Rentweinsdorf Kolonien mit über 1000 Fledermäuse entdeckt. Wie Matthias Hammer dazu lächelnd bemerkt, sind die von Rotenhans gute Gastgeber, das heißt, sie lassen die Tiere ungestört.
Wunder der Natur
Geräumige Baumhöhlen, Stammrisse und abplatzende Borke sind ebenfalls sehr beliebt. Die Kolonien bestehen ausschließlich aus Weibchen, hier werden die Jungen geboren, in der Regel eines, selten Zwillinge. Wobei das Phänomen festgestellt wurde, dass bei Zwillingsgeburten durchaus zwei Väter in Frage kommen können. Einmal zum Beispiel im Schloss geboren, heißt an den Ort der Geburt zurückzukehren. Deshalb halten sich die Sommerquartiere oft über Jahrzehnte. sobald die Jungtiere flügge sind (Juli/August) werden die Wochenstuben aufgelöst. Die Weibchen treffen sich in den Balz- und Paarungsquartieren. Gepaart wird bis zum winter. Und dann setzt wieder ein Wunder der Natur ein. Obwohl das Weibchen begattet wurde, beginnt die Tragzeit erst im Frühjahr. Die Spermien werden den Winter über in der Samentasche konserviert, die Tragezeit beginnt erst im Frühjahr.
46 Kelleruntersuchungen standen am letzten Wochenende auf dem Programm. 270 registrierte Fledermausquartiere gibt es im Landkreis Haßberge. Seit 17 Jahren wird akribisch Buch über die Bestände geführt. Dabei wurde festgestellt, dass seit 1992 die Bestände wieder anwachsen. Rund 500 Fledermäuse werden derzeit in den Winterquartieren entdeckt. Wobei die Dunkelziffer sehr hoch ist, denn nicht in jede Ritze kann geschaut werden.
Im riesigen Keller, rund 250 qm groß mit verschiedenen Etagen, am Parkplatz zur Schwedenschanze in Eichelsdorf wurden sechs Langohr-, zehn Wasser-, eine Bechstein- und sieben große Mausohrfledermäuse entdeckt. Eine übrigens vom Schreiber dieser Zeilen, der damit das Glück der Fledermausschützer erfahren konnte.
Stichwort: Fledermaus
Wussten Sie, dass Fledermäuse schon seit 50 Millionen Jahren auf der Erde leben, als einzige Säugetiere fliegen können, bei völliger Dunkelheit sich durch akustisches Radar mit Ultraschalllauten orientieren, sich ausschließlich von Insekten ernähren, fünf bis sechs Monate Winterschlaf halten, für den Menschen ungefährlich sind und ihn nie angreifen, in ihrem Bestand gefährdet und gesetzlich geschützt sind.
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Quartiere für Fledermäuse
Ebern/Hofheim – Dringend gesucht werden vom Arbeitskreis Fledermausschutz alte Keller in Flur und Scheunen, die sich für ein Winterquartier der Fledermäuse eigenen. Dankbar wären die Naturschützer auch über Nachweise zu Fledermausvorkommen.
Ansprechpartner sind für die Bereiche
Maintal: Anton Schenk (09521/5418) und Dietmar Will (09522/5933)
Hofheim/Königsberg: Wolfgang Meiners (09534/17280) und Arthur Scholl (09525/1660)
Ebern/Maroldsweisach: Harald Amon (09531/1737)
Kirchlauter: Winfried Grübert (09536/537)
Steigerwald: Hermann Jäger (09522/80307).
Auskünfte zu Fledermäusen erteilt auch die Geschäftsstelle des Bund Naturschutz Kreisgruppe Haßberge (09521/7113)
Bericht 1998
Felsenkeller für Fledermäuse gesichert - Projekt des AK Fledermaus des BN Haßberge (Zeitungsartikel; FT, 6. November 1998)
Rechtzeitig zum bevorstehenden Winter beendeten die Mitarbeiter des Arbeitskreises Fledermaus des Bundes Naturschutz Haßberge die Renovierungsarbeiten an einen Felsenkeller nahe Salmsdorf. Dieser dient Fledermäusen als Winterquartier und konnte vor einer möglichen Zerstörung, da er seit mehreren Jahren nicht mehr in Benutzung ist, gesichert werden. In diesem Felsenkeller wurden in den letzten Jahren bereits mehrere Fledermäuse nachgewiesen.
Mitte Juli war der erste Arbeitseinsatz der Fledermausschützer, die zuerst das überwuchernde Gesträuch entfernen mussten, um einen freien Einflug zu schaffen. Da starkes Wurzelwerk die Mauern teilweise nach außen schoben, wurden sie zu beiden Seiten abgebaut und Stein für Stein wieder aufgesetzt. Dazu half Arbeitskreismitglied Winfried Grübert mit schweren Gerätschaften und der Bereitstellung von ausreichend neuem Steinmaterial. Besonders der schwere Abschlussbogen des Gewändes bereitete Probleme und musste mit dem Schlepper hochgehoben werden.
Aus dem Keller wurde ein Felseinbruch herausgeräumt und der brüchige Fels durch Errichten einer Schutzmauer gesichert. Zur Verbesserung des Versteckangebots wurden Hohlblocksteine mit Halterungen im Innern angebracht, da Fledermäuse gerne im Winterquartier sich in schmale Ritzen verkriechen. Da sich im Keller eine Quelle befindet, wurde der Wasserfluss im Eingangsbereich gefasst.
Die mit Vierkantrohrrahmen umlaufende Metalltür wurde von einer Fachfirma gefertigt und Anfang September montiert. Die Auskleidung mit Holz wurde anschließend von den Fledermausschützern erledigt.
Insgesamt waren an diesem Projekt neun Mitglieder tätig gewesen, die an sechs Arbeitseinsätzen teilnahmen. 152 Stunden wurden aufgewendet, um die Renovierung des Fledermauswinterquartiers sicherzustellen. Dieses Projekt wird mit Mitteln aus der Landschaftspflege durch die Regierung von Unterfranken unterstützt.
Bei den Arbeiten half auch der Preisträger des Naturschutzpreises 1998 der Haßbergvereine Hermann Jäger mit. Seit Jahren ist er ein Aktivposten im Arbeitskreis Fledermausschutz, der ob Kartierung oder bei praktischen Arbeiten immer in vorderster Reihe dabei ist. Die Fledermausschützer freuen sich sehr über seine Auszeichnung.
Quartier für Fledermäuse gesichert (Zeitungsartikel; FT, 10. August 1998)
In Salmsdorf waren an den letzten Wochenenden Mitglieder des Arbeitsdreises Fledermaus des Bund Naturschutz Haßberge dabei, einen Felsenkeller als Fledermauswinterquartier zu sichern. Jedes Jahr suchen sich die Fledermausschützer, neben den regelmäßigen Aktivitäten, ein großes arbeitsreiches Projekt heraus. Bis der Keller im Herbst fertig ist sind etwa 150 Sunden an Arbeit erforderlich.
Bei den jährlichen Winterexkursionen zu Fledermausquartieren wurden in diesem Keller schon mehrmals verschiedene Fledermäuse nachgewiesen. Da der Keller nicht mehr unter Benutzung war, bestand die Gefahr, dass dieses Winterquartier durch Zuschütten verloren geht. Deshalb entschloß man sich, den Keller für den Fledermausschutz zu sichern.
Zuerst mußten, um einen freien Anflug zu gewährleichen, Sträucher zurückgeschnitten werden. Da die seitlichen Wände nach vorn gedrückt wurden, mußten sie vollständig abgetragen und von Grund auf neu aufgerichtet werden. Dabei war ei großer Vorteil, dass ein Mitglied des Arbeitskreises ausreichen Sandsteine zu Verfügung stellen konnte.
Um das Versteckangebot für Fledermäuse zu erhöhen, werden in den nächsten Tagen im Keller mittels einer Holzkonstruktion mehrere Hohlblocksteine mit Halterungen angebracht. Außerdem bringt eine Fachfirma eine Tür mit umlaufenden Vierkantrohrrahmen an, die dann wieder von Mitgliedern mit Holz ausgekleidet wird.
Fast 20 Keller, die Fledermäusen als Winterquartier dienen, wurden in den letzten Jahren vom AK Fledermaus des BN Haßberge angepachtet. Die Keller wurden mit großem Arbeitsaufwand hergerichtet, denn gerade durch das "Kellersterben" sind viele Fledermauswinterquartiere gefährdet.
Erfreulich war das Ergebnis der diesfährigen Sommerquartierexkursion. Hier werden große Kolonien, meist das "Große Mausohr", kontrolliert. Alle acht Quartiere zeigten stabile Bestände. In ein Quartier kehrten, durch ein gezieltes Aussperren der Schleiereule, die Fledermäuse wieder zurück.