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Vortrag Energiereferent Dr. Herbert Barthel zur Position des BN

 

"Energiewende in Bayern - Chance oder Mogelpackung?"

Die Bund Naturschutz Kreisgruppe Haßberge und die BN-Ortsgruppe Ebern luden am 08.02.12 zu einer Information und Diskussion über die eingeleitete Energiewende in Bayern ein.

Dr. Herbert Barthel, der BN-Referent für Energie- und Klimaschutz, skizzierte die Position des Bundes Naturschutz: Die Kernschmelzen von Tschernobyl und Fukushima mit vielen Toten und großflächig unbewohnbar gewordenen Landstrichen sowie die bisher weltweit ergebnislose Suche nach einem sicheren Endlager hätten mehr als deutlich gezeigt, dass die Gefahren des Betriebs von Atomkraftwerken unverantwortlich hoch sind. Die Forderung des BN ist „Atomausstieg sofort – ohne schuldhaftes Zögern“. Im Energiekonzept „Bayern Innovativ“ vom Mai 2011 fehlt ein konsequenter Ansatz zu Energiesparen und Energieeffizienz als wichtigste Säulen der Energiewende in Bayern , so die Kritik des Bund Naturschutz .
Die Energiewende muss nach Ansicht der Naturschützer in drei parallelen Schritten erfolgen.

Schritt 1 umfasst das Energiesparen, d. h. das Sparen von Strom, Heizenergie und Treibstoff.

Schritt 2 fordert die Steigerung der Energie-Effizienz der Anlagen. Die Kraftwärmekopplung mit der Nutzung der Abwärme als Heizwärme muss künftig ein “Muss” sein.

Schritt 3 ist der engagierte Ausbau der erneuerbaren Energien. Wind, Sonne, Wasser, Biomasse, Geothermie bieten ein breites Spektrum der Energiegewinnung, wobei auf den Ausbau der Windkraft, die in Bayern bisher nur ein kümmerliches Schattendasein fristet, künftig das größte Augenmerk zu richten ist. Die Windstromerzeugung muss in Bayern um den Faktor 10 gesteigert werden, von derzeit 400 kleinen Windrädern auf etwa 2500 große Windräder. Der Naturschutz wird sich bei der Suche nach geeigneten Standorten für Windkraftanlagen aktiv beteiligen.

BUND Naturschutz gegen Herausnahme von Flächen aus der Schutzzone des Naturparks

Nachstehend ein Auszug aus der Stellungnahme vom 29.09.2016 der Kreisgruppe Haßberge des BUND Naturschutz:

"Begründung bezüglich der Ablehnung der Herausnahme der Flächen im Haßwald-Süd:

Der BUND Naturschutz Haßberge bemüht sich seit 2004, der Landesverband seit 1984, um die Wildkatze. Bereits vor vielen Jahren waren in Zeil-Bischofsheim Wildkatzen durch den BN ausgewildert worden – ohne dauerhaften Erfolg. Es gingen aber auch noch etliche Jahre ins Land, bis erste Exemplare dieser scheuen Waldbewohnerin nachgewiesen werden konnten. Ob Wildkatzen versteckt überlebt hatten oder aus Thüringen oder der Rhön zugewandert sind, lässt sich auch heute noch nicht sagen. Der Haßwald-Süd scheint ihren Ansprüchen in jeglicher Hinsicht zu entsprechen. Sie konnten sich fortpflanzen und eine Population aufbauen, die im weiten Umkreis einmalig ist. Die Wildkatzenpopulation in den Haßbergen ist landesweit neben dem Spessart die individuenreichste und stabilste in Bayern. Dieser Bestand hat damit eine wichtige überregionale Bedeutung. Der BN sieht daher den Landkreis in der Verantwortung für die Wildkatze. Es ist heute noch nicht bekannt, inwieweit die Population durch den Bau von Windkraftanlagen beeinträchtigt wird oder werden würde. Es gibt nur einige, wenig belastbare Daten. Der Mangel an Fachstudien zur Wildkatze, vor allem im Bereich der Haßberge, fordert heute Vorsicht. Da eine mögliche Gefährdung durch die Erschließung, den Bau und den Betrieb der Windkraftanlagen nicht ausgeschlossen werden kann, muss das Vorsorgeprinzip gelten. Der Lebensraum muss von den beabsichtigten Planungen freigehalten werden, damit sich die Wildkatze wie bisher entwickeln kann."

 

siehe hierzu auch den Bericht in der NEUEN PRESSE vom 22.10.2016